Augen auf: Höhenhummel gesucht!

Im Rahmen des Projekts „Erlebnis Insektenwelt“ lädt der Naturschutzbund dazu ein, die heimische Insektenvielfalt besser kennenzulernen, sie zu beobachten und die Sichtungen in der Folge auf naturbeobachtung.at zu teilen. Deshalb stellt er jeden Monat ein Insekt näher vor und gibt Tipps, wie eine Beobachtung am besten gelingt.

Nicht zuletzt da wissenschaftliche Daten noch rar sind, hat der Naturschutzbund die Höhlenhummel zum Insekt des Monats August auserkoren. Von den 42 aktuell in Österreich vorkommenden Hummelarten fühlen sich 25 auch und besonders in alpinen Verhältnissen wohl und bestäuben die vielfältige Alpenflora – die Höhenhummel ist eine von ihnen.

Hummeln: Dicke, flauschige Brummer

Hummeln zählen zu den Wildbienen und sind staatenbildende Insekten. Ein Hummelvolk zählt je nach Art zwischen 50 und 600 Tiere und besteht aus der Königin und Arbeiterinnen, zum Saisonhöhepunkt zusätzlich aus Drohnen sowie mehreren Jungköniginnen. Ein Volk lebt nur einen Sommer, nur die begatteten Jungköniginnen überwintern. 

Hummelarten lassen sich anhand des individuellen Farbmusters der Behaarung unterscheiden. Strohgelb-schwarz-strohgelb am Rücken und strohgelb-schwarz-orange am Hinterleib – daran kann man die Höhenhummel (Bombus sichelii) erkennen. Die Körperunterseite der etwa eineinhalb Zentimeter großen Arbeiterinnen ist dunkel behaart. Das ist der wichtigste Unterschied zur ebenfalls in den Alpen vorkommenden Pyrenäenhummel. Höhenhummel-Königinnen werden mit bis zu 20 mm recht groß. Für den Nestbau bezieht die Höhenhummel gern vorhandene Hohlräume mit isolierendem Material, wie Mausnester aber auch Vogelnester in Höhlen, um dort ihre Brut aufzuziehen.

Die Höhenhummel fliegt von der Schneeschmelze im Mai/Juni bis Anfang September und ist in den Alpen ab etwa 1300 m Seehöhe zu finden. Am häufigsten ist sie im Waldgrenzbereich und auf alpinen Matten zu beobachten, wo sie im Frühjahr Zwergsträucher wie Heidelbeeren, Alpenrosen und Preiselbeeren besucht. Im Sommer ist sie regelmäßig auf Kleearten und Korbblütlern wie Alpendost, Disteln und Kreuzkräutern zu finden. 2022 scheint sie in vielen Regionen sehr häufig zu sein.

Wer seine Sichtung auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen kostenlosen App teilt, erhält Bestimmungshilfe durch Fachleute, kann sich im Forum mit anderen Naturinteressierten austauschen und erfährt Spannendes über die Insekten in Österreich. Gleichzeitig profitiert die Wissenschaft von den so gesammelten Daten: Sie werden für Kartierungen, wissenschaftliche Publikationen und als Basis für fundierte Naturschutzmaßnahmen herangezogen.Für die genaue Bestimmung braucht es aussagekräftige Fotos – am besten aus mehreren Perspektiven, vor allem aber von der Seite, denn nur so ist die Behaarung der Unterseite gut zu sehen. Zum anderen sind möglichst genaue Fundortdaten inklusive Höhendaten wichtig.

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