Bis zu 7 Geisterfahrer pro Tag

Neue Statistik zeigt: Steiermark führt österreichweites Ranking mit 88 Meldungen an

10. Mai 2024: ein 55-jähriger Obersteirer stirbt als Geisterfahrer auf A9 bei Raststation Kammern nach dem Zusammenprall mit LKW
7.1.24: Lenker im Plabutschtunnel (A9) bei Graz folgt Anweisung seines Navis und dreht im Tunnel um - er wird gestoppt
13.1.24: Geisterfahrt endet mit Unfall, bei dem Falschfahrer auf S36 ein entgegenkommendes Fahrzeug streift - niemand verletzt
1.5.24: zwei  Motorradfahrer sind auf  A2 zwischen Pinggau und Hartberg als Geisterfahrer im Baustellenbereich unterwegs

Eine Statistik, die niemand anführen möchte: Im Ranking der heute veröffentlichten Ö3-Geisterfahrerstatistik liegt die Steiermark mit 88 Meldungen erstmals seit 2018 auf Rang 1, überholt Niederösterreich und Kärnten. Mit einem Plus von 6 Prozent (2023: 83) gehört die Grüne Mark mit dem Burgenland zu jenen zwei Bundesländern mit einem Anstieg der Meldungen. Die wenigsten Falschfahrer werden – nicht überraschend – in Wien gemeldet.

Österreichweit 400 Geisterfahrer-Meldungen gab es im Jahr 2024 beim Ö3-Verkehrsservice – gegenüber 2023 ein Rückgang um 44 Meldungen oder 10 Prozent. Zwei Menschen wurden bei Geisterfahrerunfällen getötet (gleich viel wie 2023), eine Person wurde schwer, 23 wurden leicht verletzt. Insgesamt ereigneten sich in Österreich 35.809 Verkehrsunfälle im Jahr 2023 – davon 14 mit Geisterfahrern (2024: 11).

Am gefährlichsten ist die S6

In der Steiermark wurden die meisten Falschfahrer (20) erneut auf der Semmering Schnellstraße S6 im steirischen Abschnitt gesichtet. Auf der Fürstenfelder-Schnellstraße (S7), die erstmals in der Statistik aufscheint, wurde sieben Mal Geisterfahrer-Alarm geschlagen.

Seit Beginn der Aufzeichnungen bleibt Österreichweit der sogenannte  „Wörthersee-Abschnitt“ in Kärnten auf der A2 zwischen Klagenfurt und Villach das Autobahnteilstück mit den meisten Meldungen (20).

Die Autobahn mit den meisten Geisterfahrern mit 64 Meldungen bleibt die Südautobahn (A2), gefolgt von der Tauernautobahn (A10) und der Westautobahn (A1). Abseits der Autobahnen und Schnellstraßen werden 8 Geisterfahrer gesichtet (2023:10), davon 5 auf der B37a zwischen Traismauer und Krems.

Ein Blick zurück

Seit 1987 sind 124 Menschen bei Geisterfahrer-Unfällen in Österreich getötet worden. Dazu kommen 315 Schwerverletzte und 412 Leichtverletzte. Seit damals die meisten Geisterfahrer-Unfälle gab es im Jahr 1989 (32 Unfälle) und die meisten Toten im Jahr 1988 (13 Getötete).

Geisterfahrten bleiben „Freizeitphänomen“

Dies zeigt sich auch in den „Hauptgründen“ für Falschfahrten – nämlich Alkohol- und Drogeneinfluss, aber auch Überforderung und Ablenkung. Der stärkste Monat im Jahr 2024 war der August mit 49 Meldungen. An den Wochenenden waren mehr Geisterfahrer unterwegs als an Werktagen – die meisten am Samstag. Im Tagesverlauf sind die Geisterfahrer 2024 mehrheitlich am späten Abend zwischen 21 und 24 Uhr unterwegs. Am geringsten ist das Risiko einem Geisterfahrer zu begegnen in den Morgenstunden (6-9 Uhr).

Den „Tagesrekord“ gab’s übrigens am 25. Juni 2024, einem Dienstag, als sieben Geisterfahrer registriert wurden (Allzeitrekord: 10 Meldungen an einem Tag aus dem Jahr 2006).

Quelle ist fast immer Polizei

In der Ö3-Geisterfahrerstatistik werden alle Geisterfahrer-Warnmeldungen ausgewertet, die im Hitradio Ö3 durchgesagt und über TMCplus an die Navigationsgeräte ausgesendet werden. Quelle der Meldungen ist in fast allen Fällen die Polizei, nur vereinzelt kommen die Meldungen direkt von Hörerinnen und Hörern.


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