Landeshymne in Verfassung

Die SPÖ wird dem Antrag der blauschwarzen Landesregierung, die Landeshymne in der Verfassung zu verankern, nicht zustimmen. Diesen Beschluss seiner Partei verkündete heute SP-Landesparteivorsitzender Max Lercher heute an der alten Grenzstation am Radlpaß im Beisein slowenischer Gemeinde-Vertreter.
Die Steiermark und Slowenien pflegen ein gutes, respektvolles Miteinander. Vor allem bei Wirtschaft, Tourismus, Kunst und Kultur, Katastrophenschutz, Energie und Umwelt, Gesundheitsvorsorge, Landwirtschaft, Sport und vielen weiteren Bereichen besteht seit den 50er-Jahren eine intensive Zusammenarbeit.
Mit dem „Nein“ der SPÖ fehlt im Landtag die nötige Zweidrittel-Mehrheit. Auch die übrigen Oppositionsparteien Neos, Grüne und KPÖ stimmen gegen den Antrag von Mario Kunasek (FPÖ) und Manuela Khom (ÖVP).

Mit dieser Entscheidung verhindert man auch eine weitere Verstimmung des Nachbarn Slowenien. Dort sprechen sich die Verantwortlichen in der Regierung ebenfalls dafür aus, die Diskussion um die Landeshymne nicht zu verschärfen.
Konkret geht es um ein „historisches Detail“. In einer Textzeile heißt es im Dachsteinlied „… bis zum Wendenland am Bett der Sav’ …“ Faktum ist, dass dieser angesprochene Landschaftsteil schon seit praktisch 100 Jahren nicht mehr zur Steiermark gehört.
Anlässlich des Eintritts Sloweniens in die EU im Jahr 2004 gab es von der damaligen Landeshauptfrau Waltraud Klasnic das Bemühen und die Zusage an Slowenien, diese Textzeilen entsprechend zu verändern. So kam es zum Vorschlag des verstorbenen steirischen Sängerbund-Obmannes Baldur Heckel für folgende Veränderung:
Der Vorschlag wurde auch von einzelnen Chor-Gemeinschaften aufgenommen und gesungen. Damals dachte niemand daran, diese Textänderung gleichsam offiziell mit einem Regierungsbeschluss festzulegen. Aus heutiger Sicht leider ein Fehler. Verwunderlich nur, dass die steirische ÖVP mit Manuela Khom diese vergangenen Handlungen von Waltraud Klasnic nicht berücksichtigt.
Die blau-schwarze Landesregierung gefährdet mit ihrer Symbolpolitik rund um die steirische Landeshymne die Zusammenarbeit und die guten Beziehungen zu unserem Nachbarland, begründet SPÖ-Vorsitzender Max Lercher die Entscheidung.
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