Mit unserem Wald – fest verwurzelt

Der 21. März ist der Internationale Tag des Waldes. Ob Naherholungsgebiet und Kraftort, natürliche Klimaanlage, Rohstofflieferant, Sauerstofferzeuger oder Arbeitgeber – die Steiermark als waldreichstes Bundesland Österreichs, hat viele gute Gründe, ihren grünen Schatz entsprechend zu feiern.

Wald und Gesundheit

Ein Hauch von Moos, Blätterrauschen, frischem Blattgrün. Wer sehnt sich nicht nach Entspannung und Ruhe im Leben? Der diesjährige Tag des Waldes steht unter dem Motto „Wald und Gesundheit“. Viele internationale Studien bestätigen, dass der Wald Gesundheit und Wohlbefinden fördern und gegen Krankheiten schützen kann.

Ein Waldspaziergang unterstützt nicht nur die Entspannung des autonomen Nervensystems, er steigert auch positive Emotionen und trägt dazu bei, Stress zu verringern. Der Wald könnte dabei vielversprechend bei der medizinischen Therapie von Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Burn-out, Suchtkrankheiten, Übergewicht sowie Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sein.

Farbpsychologen setzten auf grüne Regeneration, da diese beruhigend und harmonisierend wirkt und bereits der Anblick eines Waldes kann den Stresshormonspiegel im Blug senken sowie Wohlbefinden und Stimmung heben.

In Japan wird seit mittlerweile über 30 Jahren „Waldbaden“ („Shinrin Yoku“) sogar medizinisch verschrieben und erforscht. Auch Holz in verbauter Form kann förderlich für die Gesundheit sein. Ein Krankenhaus in Holzbauweise gebaut wirkt sich nachweislich positiv auf die Regeneration der Patient:innen aus. Gerade im psychiatrischen Bereich schafft die durch Holz erzielte Raumatmosphäre einen wesentlichen therapeutischen Mehrwert, von dem auch Mediziner:innen berichten.

Der steirische Wald

Die Steiermark eignet sich hervorragend dafür, Erholung im Wald zu finden, sind doch rund 62% des Landes mit Wald bedeckt. In den steirischen Wäldern stehen etwa 850 Millionen Bäume, rein statistisch entfallen damit auf jede:n Steirer:in 700 Bäume. Und die Waldfläche wächst und wächst, dank nachhaltiger Waldbewirtschaftung und -pflege jährlich um 800 Fußballfelder! Ein ganzes Einfamilienhaus aus Holz ist in weniger als vier Minuten in den steirischen Wäldern nachgewachsen.

Doch nicht nur in dieser Hinsicht ist der steirische Wald ein wahrer Superheld: „Er schützt Siedlungsgebiete vor Naturkatastrophen, ist einzigartiges Ökosystem und wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und fungiert als CO2-Speicher, natürliche Klimaanlage und Wasseraufbereiter“, erklärt Paul Lang, Obmann von proHolz Steiermark. Außerdem schafft er Arbeitseinkommen für rund 55.000 Personen in der Steiermark und trägt zu 16% zur Wirtschaftsleistung des Bundeslandes bei.

Mischwälder für eine gesunde Zukunft

Doch um seine vielfältigen Funktionen zu erfüllen, muss auch der Wald gesund sein. Der Klimawandel und die dadurch zunehmende Trockenheit, Schädlinge und Wetterkapriolen schwächen und schädigen die heimischen Wälder. Daher ist es wichtig, den Wald durch die richtige Baumartenwahl klimafit für die Zukunft zu machen.

„Wir stehen Waldbewirtschaftenden mit Rat und Tat zur Seite. Denn es liegt an ihnen, die Weichen für einen ‚Wald von morgen‘ zu stellen und ihn klimafit zu machen“, erklärt Stefan Zwettler, Abteilungsleiter der Abteilung Forst und Energie der Landwirtschaftskammer Steiermark. Junge Bäume und eine gute Durchmischung unterschiedlicher Arten können helfen, den herausfordernden Umständen gestärkt entgegenzutreten. Der so entstehende Mischwald bleibt nicht nur gesünder, er kann auch seine zahlreichen Funktionen besser erfüllen.

Welche Baumarten zukünftig am besten geeignet sind, können Waldbesitzer:innen mit dem kostenlosen Tool „Dynamische Waldtypisierung“ (www.waldbauberaterin.at) ermitteln. „Mit diesem Tool können für jeden individuellen Standort jene Baumarten bestimmt werden, die in den nächsten 40 bis 80 Jahren die besten Wachstumsvoraussetzungen haben“, führt Landesforstdirektor Michael Luidold aus.

Baum des Jahres 2023 – Die Eberesche

Der heurige Baum des Jahres ist die Eberesche. Sie wird auch als Vogelbeere bezeichnet und ist in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere Baumart. Der bis zu 25 Meter hohe Baum hat charakteristische, leuchtend orange Früchte, die aufgrund des reichhaltigen Nahrungsangebotes eine große Bedeutung für die Biodiversität haben.

Auch hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit spielt die Eberesche eine bedeutende Rolle, da sie sehr tolerant, anspruchslos und widerstandsfähig ist. So wächst sie sowohl auf mageren als auch sehr feuchten Böden, von Sibirien bis zu den Mittelmeerländern.

Die Eberesche wird seit über 2000 Jahren vom Menschen in der Kunst, Kultur, Mythologie, Medizin sowie in der Holz- und Forstwirtschaft genutzt. Durch ihre schmackhaften Früchte wird sie von Vögeln, Füchsen, Dachsen und Nagetieren gerne als Nahrungsquelle genutzt. Ebenso gilt sie als eine Schmetterlingsfutterpflanze und dient weiteren zahlreichen Insekten als Nahrungspflanze.

Wenn der Wald in die Stadt einzieht – ein Mehrwert für alle

Doch Holz kann noch viel mehr. So wirkt er in verbauter Form als zusätzlicher C0²-Speicher wie ein zweiter Wald und sorgt für ein gesundes Wohn- und Arbeitsklima. Auch in Bildungsbauten punktet der Bau- und Werkstoff Holz mit zahlreichen positiven Effekten. So senkt Holz etwa das Aggressionspotential und Kinder sind nachweislich ruhiger und konzentrationsfähiger.

Doch auch generell sorgt Holz für mehr Entspannung und Wohlbefinden sowie für eine gesündere Luftqualität. Zahlreiche Gründe also, um zukünftig vermehrt auf Holz zu setzen. 

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