Tele-Notärzte unterstützen Rotkreuz-Sanitäter
Ein Rotkreuz-Einsatzfahrzeug wird zu einem vermeintlich harmlosen Einsatz gerufen. Während der Erstversorgung durch einen Notfallsanitäter verschlechtert sich der Zustand des Patienten. Ärztliche Hilfe ist nötig. Er kann mittels im Fahrzeug mitgeführten Mobiltelefons über eine spezielle Video-Telefonie-Software unmittelbar den diensthabenden Tele-Notarzt zuschalten. Im Zusammenspiel mit dem Arzt kann der Notfallsanitäter vor Ort etwa schmerzstillende Medikamente verabreichen. Sollte dann darüber hinaus eine ärztliche Behandlung notwendig sein, haben die Sanitäter bis zum physischen Eintreffen eines nachalarmierten Notarztes ärztliche Unterstützung.
Unterstützung bei kritischen Entscheidungen
Knapp 90 Rotkreuz-Dienstellen gibt es in der Steiermark, 20 Notarzt-Stützpunkte und drei Notarzthubschrauber. „Damit haben wir bereits eine sehr dichte Aktuversorgung“, so Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl heute vor Journalisten. „Damit die entscheidende Ersthilfe von weiter verbessert wird, steht nun eben zusätzlich ein virtueller Notarztstützpunkt zur Verfügung, der den Notfallsanitätern des Roten Kreuzes täglich von 8 bis 18 Uhr zur Seite steht.“
280 Rotkreuz-Einsatzfahrzeuge wurden dazu nicht nur mit modernsten Mobilgeräten, sondern zusätzlich auch mit neuen Medikamenten-Taschen ausgestattet. Unter Anleitung des Tele-Notarztes werden so die Anzahl der freigegebenen Medikamente und die Kompetenzen der Notfallsanitäter wesentlich erweitert. Siegfried Schrittwiese, Präsident des Roten Kreuzes Steiermark: „Durch die Einführung von Tele-Notärzten wird die notfallmedizinische Versorgung in der Steiermark gerade auch in entlegenen Regionen weiter gestärkt. Gleichzeitig bietet der Tele-Notarzt unseren Notfallsanitätern wichtige Unterstützung bei kritischen Entscheidungen oder Handlungen.“
„Beim virtuellen Notarztstützpunkt handelt es sich aber um keinen Ersatz, sonder stellt dieser eine Ergänzung des bestehenden Systems dar“, stellt Siegfried Schrittwieser klar. Koordiniert und organisiert werden die Dienste des virtuellen Notarztstützpunktes analog zu den bodengebundenen im Auftrag des Landes Steiermark von der GVG (Gesundheitsversorgungs-GmbH).
Schrittwieser: „Die Einführung des Tele-Notarztes ist ein gro9ßer Schritt zur noch weiteren Notfallversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger der Steiermark, ganz unabhängig von ihrem Wohnort.“
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