„1934. Preis und Wert der Demokratie“

Ausstellung im Museum für Geschichte zeichnet den Weg hin zur Machtübernahme durch die Nationalsozialisten nach

Von der Errichtung der demokratischen Republik bis zum Bürgerkrieg und zur Machtergreifung der Nationalsozialisten: Die Ausstellung 1934. Preis und Wert der Demokratie führt durch entscheidende zeitgeschichtliche Momente in Graz und der Steiermark in den 1930er-Jahren. Sie zeigt die politische Radikalisierung, wirtschaftliche Krisen und Autoritarismus-Tendenzen, die bis heute relevant sind.

Im Februar 1934 herrscht auf Österreichs Straßen Bürgerkrieg. Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den Wehrverbänden der politischen Parteien – der „Heimwehr“ und dem „Republikanischen Schutzbund“ – fordern mehrere Hundert Todesopfer. Die Ereignisse im Jahr 1934 bilden ein zentrales Moment auf dem Weg von der Proklamation der Republik 1918 hin zum Ende der staatlichen Existenz Österreichs durch den Einmarsch deutscher Truppen im Jahr 1938. In der Ausstellung werden die Ereignisse dieser Zeit nachgezeichnet.

Den Ausgangspunkt der Schau, die sich in der Hofgalerie des Museums für Geschichte erstreckt, bildet der Zerfall der Habsburgermonarchie und seine unmittelbaren Folgen: die Errichtung einer demokratischen Republik und die Schaffung eines demokratischen Staatswesens, der Wahlsieg der Sozialdemokratie bei den ersten Wahlen, die oft schmerzvolle Klärung der Grenzfragen u. a. in der Steiermark, die Etablierung sozialer Maßnahmen sowie die Formulierung einer neuen Verfassung.

Die zunehmende militärische Aufrüstung der parteinahen Organisationen im Verlauf der 1920er-Jahre wird in der Ausstellung mit Blick auf die Steiermark nachgezeichnet, wo es mit „Heimwehr“ und „Republikanischem Schutzbund“ zu einer politischen Radikalisierung und einer Ausbreitung der Gewalt als Mittel der Politik kommt. Ökonomische Krisen lassen den Staat noch instabiler werden und befördern in den 1930er-Jahren den Aufstieg der Nationalsozialisten in Deutschland und in Österreich, wo eine Abstimmungspanne zu weitreichenden Konsequenzen führt: zur Ausschaltung von Parlament, Verfassungsgerichtshof und Pressefreiheit, zum Parteienverbot und zur Verfolgung der politischen Gegner, zur Wiedereinführung der Todesstrafe und Verhängung des Standrechts, schließlich zum Bürgerkrieg und autoritären Ständestaat.

1934. Preis und Wert der Demokratie
Museum für Geschichte, Sackstraße 16, 8010 Graz
Laufzeit bis 26.05.2024
Kuratiert von Heimo Halbrainer und Helmut Konrad
In Kooperation mit CLIO – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit

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