„Tschardasch“-Tanzen in Eggersdorf

Standing Ovations für „Die Csárdásfürstin“, ein Gastspiel der Kunst Universität Graz

Wenn schon einmal eine ungarische Fürstin nach Eggersdorf kommt, wollen viele dabei sein. Und so klopften schon gut eineinhalb Stunden vor Vorstellungsbeginn die ersten Besucher an die noch verschlossenen Türen der Kulturhalle. Als „Türöffner“ im zweifachen Sinne des Wortes fungierte Hauptsponsor Franz Wuthe. Er engagiert sich bei der Richard Wagner Gesellschaft Graz und machte gemeinsam mit Johann Zaunschirm, Kulturreferent der Marktgemeinde Eggersdsorf die jährlichen Gastspiele der Kunstuniversität Graz erst möglich.

Durch eine Kooperation eben mit der Richard Wagner Gesellschaft Graz – in der Person von Franz Wuthe – und örtlichen Sponsoren hat das jährliche Gastspiel bereits so etwas wie Tradition. So begeisterten in den letzte Jahren schon die stets ausverkauften Aufführungen von „Der Liebestrank“, „Im Salzkammergut kann man gut lustig sein“, „Die lustigen Weiber von Windsor“, die „Fledermaus“ und „Die Zauberflöte“. Es ist dies eine Zusammenarbeit, die für alle Beteiligten großen Nutzen bringt, wie auch Projektleiter Günther Fruhmann betont: „Für die Studierenden ist möglichst viel Bühnenerfahrung schon während des Studiums gut und wichtig und auch für uns als Lehrende, weil wir im Nachhinein mit den Studierenden das Gezeigte besprechen und analysieren können.“

Die Organisatoren haben auch mit der semikonzertanten Aufführung der Csárdásfürstin wieder auf’s richtige Pferd gesetzt. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Und das, obwohl die Csárdásfürstin eigentlich gar keine echte Fürstin ist. Denn die Varieté-Sängerin und Tänzerin Sylva wurde nur von ihrem Publikum am Budapester Theater mit diesem Titel sozusagen „bürgerlich geadelt“ – quasi als Lob für ihr Können.

Aber natürlich kommt im Stück auch der echte Adel nicht zu kurz. So ist Sylvas Verehrer der Wiener Fürstensohn Edwin. Er will seine Angebetete davon abhalten, auf Amerika-Tournee zu gehen – entgegen den Wünschen seiner adeligen Eltern, die bereits eine Verlobung mit seiner Cousine Stasi arrangiert haben. Es gibt ein Hin und Her, Edwins Freund Boni gibt sich als Sylvias Mann aus, und, und.

Wobei man Csárdás (ausgesprochen: Tschardasch), den ungarischen Volkstanz, auf der Eggersdorfer Bühne leider nicht bestaunen konnte, denn dafür hätte es mehr Platz gebraucht. Doch das tat der insgesamt guten Stimmung natürlich keinen Abbruch. Am Ende kamen auf der Bühne alle in einem Wiener Hotel zusammen und – das „Wichtigste“: Es gab ein Happy End mit Hochzeit von Edwin und Sylva sowie Boni und Stasi.

Nicht zuletzt dafür gab es für die Absolventen und Studierenden am Ende der Vorstellung lang anhaltenden Applaus und Standing Ovations. Und beim Hinausgehen hört man den einen oder anderen leise singen „… ganz ohne Weiber geht die Chose nicht.“ Ein Ohrwurm aus alten Tagen ...

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