Steirisches Wirtschaftsbarometer: Rezessions-Gefahr nimmt zu

Fast schon ein Jahr tobt der Ukraine-Krieg. Die Folgen daraus sind nicht nur (un)menschliches Leid, sondern auch massive Teuerungswellen, ausgelöst durch horrende Energiepreise. Damit haben klarerweise nicht nur Privatpersonen zu kämpfen, sondern trifft dies ebenso die Unternehmen. Die Stimmung in der steirischen Wirtschaft ist entsprechend massiv getrübt, wie auch das neue Wirtschaftsbarometer der WKO Steiermark zeigt. 755 Unternehmen haben an der Konjunkturumfrage teilgenommen und ihre Einschätzung zum allgemeinen Wirtschaftsklima abgegeben.

Wie geht’s der steirischen Wirtschaft? „Die Antwort auf diese Gretchenfrage fällt leider nicht so rosig aus“, so WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk eingangs bei der Präsentation der Umfrage-Ergebnisse. „Die Gefahr einer Rezession ist nicht mehr von der Hand zu weisen.“ 43,8 Prozent geben an, dass das Wirtschaftsklima sich verschlechtert habe, nur 18 Prozent sehen eine Verbesserung. Dass ergibt unterm Strich einen Negativsaldo von -25,8 Prozentpunkten. „Beim Erwartungssaldo für die kommenden zwölf Monate sinkt dieser Wert sogar auf -74,2 Prozentpunkte, ein neuer Tiefstand im langjährigen Vergleich“, erläutert WKO-Steiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg.

Neben den steigenden Preisen von Energie, Rohstoffen und Vorleistungen sehen noch immer 77 Prozent der Unternehmen den Arbeits- und Fachkräftemangel als eine der größten Herausforderungen. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürfte auch die Investitionsbereitschaft künftig deutlich nachlassen.

„Wir stehen vor enormen Herausforderungen, für die es endlich praktikable Lösungsansätze braucht“, betonen Herk und Dernoscheg. „Die Situation ist ernst.“ Es brauche „entschiedene Taten“ zur Senkung der Energiepreise – etwa durch die Einführung eines gedeckelten Strom-Gewerbetarifes für Klein- und Mittelbetriebe. Weiters müsse der Energiekostenzuschuss bis Ende 2023 verlängert, eine Strom- und Gaspreisbremse auf europäischer Ebene umgesetzt sowie der Ausbau sauberer Energien unterstützt werden, lauten die wichtigsten Forderungen der Wirtschaft an die Politik hinsichtlich Energiekosten. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die qualifizierte Zuwanderung. „Wir fordern eine weitere Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte für Fachkräfte aus Drittstaaten nach deutschem Vorbild“, so das WKO-Führungsduo.

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