Wie wohnen? – beschäftigt jeden

Wie wir wohnen (wollen), das ist eines der großen Lebensthemen. „Wie wohnen wir?“ – Diese Frage stellte die steirische Landesinnung Bau der steirischen Wohnbevölkerung und der Bauwirtschaft für eine groß angelegte Bau-Enquete. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgte kürzlich im Rahmen des Steirischen Bautags im Schloss Vasoldsberg.
Über ein Drittel der Steirerinnen und Steirer machen sich derzeit Gedanken ums Wohnen, und das völlig unabhängig davon, ob sie einen Umzug planen oder eine Wohnung/ein Haus kaufen/bauen wollen. Das ergibt die Studie von mResearch, die im Auftrag der Landesinnung Bau der WKO Steiermark repräsentativ im ganzen Bundesland durchgeführt wurde. Je jünger die Menschen und je höher das Einkommen, desto relevanter wird das Thema.
Das eigene Einfamilienhaus ist nach wie vor eine Vision und vor allem am Land beliebt. In der Stadt präferieren 20 Prozent der Menschen die Mietwohnung und danach folgt schon der Wunsch nach der Eigentumswohnung. Zwei Drittel der Menschen leben derzeit im Eigentum und sind damit auch „sehr zufrieden“. Je jünger und je urbaner die Menschen, desto häufiger wird gemietet.

Was kann ich mir leisten?
Wer in Miete wohnt oder Eigentum anstrebt, für den sind die finanziellen Möglichkeiten die entscheidenden Voraussetzungen, welchen Standard er sich leisten kann. Alljährlich steigen nicht nur die Baupreise, sondern auch die Kosten für den Ankauf von Grundstücken. Besonders im urbanen Bereich. Gegenwärtig sorgt auch die Zinsentwicklung für große Unsicherheit beim Thema Wohnraum. Schon ein Prozent mehr Zinsen bedeutet im Schnitt 1,20 Euro Mehrkosten auf den Quadratmeter. Umgerechnet auf eine durchschnittliche Wohnfläche von 80 Quadratmetern sind das mehr als 900 Euro im Jahr. Und die Zinsspirale dreht sich weiter nach oben.

Bauberufe nicht attraktiv genug
Größte Sorgen macht den Vertretern der Bauwirtschaft der fehlende Nachwuchs. Noch dazu, wo aufgrund der Alterspyramide die Zahl der Pensionierungen in der Baubranche in den nächsten Jahren kräftig zunehmen wird. Leider kann diese Lücke nicht mit entsprechendem Nachwuchs geschlossen werden. Waren es 1990 noch 24.000 Lehrlinge österreichweit, so sind es derzeit 12.000. Allein in der Steiermark benötigte man jährlich zumindest 250 Berufseinsteiger, die ihre Zukunft eben in der Bauwirtschaft sehen.
Obwohl es den klassischen Beruf des Maurers so nicht mehr gibt. Heute sind es die Lehrberufe Hochbauer, Betonbauer und Tiefbauer. Auch die Digitalisierung in der Baubranche erfordert vermehrt auch nach der Lehre weitere Ausbildungen. Dennoch erreicht man die gewünschte Zahl von 250 Berufsanfängern nicht. Dabei sind die Verdienstmöglichkeiten besser als in vielen anderen Branchen. Schon im ersten Lehrjahr beträgt die „Entschädigung“ rund 1.100 Euro (brutto) und bis im vierten Lehrjahr steigt sie auf rund 2.500 Euro pro Monat.
Eine Bemerkung am Rande: Wer vom Bauhandwerk was versteht, der ist auch in seiner Freizeit ein gefragter Mann und kann sein Einkommen und damit den Wohlstand deutlich erhöhen.
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