Der Plattensee rückt uns näher

Nach nur einer Stunde Autofahrt – wir sind dabei im Westen von Graz losgefahren – biegen wir im ungarischen Körmend in Richtung Plattensee und Keszthely ab. Kurzer Ungarisch-Crashkurs: Man schreibt Keszthely, spricht aber „Kesthai“. Szombathely ist „Sombatai“. „Bitte“ heißt kirem szépen (wie „sehen“) und „ich danke“ – köszönem szépen. Genug davon. Es geht flott voran und nach weiteren eineinviertel Stunden genießen wir vom Balkon des erst vor einem Jahr eröffneten Hotels Sirius in Keszthely schon den Blick auf das Ufer des Balaton.

Der neue Autobahnabschnitt auf der S7 bis nach Dobersdorf in Burgenland und dann von der ungarischen Grenze die Autobahn nach Körmend „rücken“ den Plattensee ein ganzes Stück näher an Österreich. Ab dem nächsten Jahr soll auch die S7 bis zur Grenze führen. Die Urlaubsstadt „Kesthai“ liegt am südwestlichen Zipfel des Balaton mit seiner Länge von rund 90 Kilometern. Das „ungarische Meer“, wie der Plattensee auch gern genannt wird, ist mit seinem mediterranen Klima auch das Ziel vieler österreichischer Segler. Die Marina in Keszthely gilt seit Jahrzehnten als Treffpunkt der „Wind-Suchenden“. Auch auf unserem dichten Programm steht eine Ausfahrt.

Doch an diesem Tag geht‘s am Plattensee um etwas ganz etwas Anders – einen Triathlon. Die Temperaturen am Nachmittag sind noch immer hochsommerlich und die Athleten am Uferweg vor unserem Hotel sind in Richtung Ziel unterwegs. Nachzügler, die schon schwer laufen und wahrscheinlich gerne mit uns tauschen würden. Denn wir, eine Journalisten-Gruppe aus Deutschland und Österreich, erholen uns von der Anreise bei kühlen Getränken an der Hotelbar des Sirius. Erfrischend ist auch der Panoramablick über den See.

Wer schon in Ungarn war, der weiß, dass sie schon von ihrer Tradition her freundliche und großzügige Gastgeber sind. Ihr „Jó napot kívánok“ (Crashkurs-Lektion: á spricht man mit reinem A aus) – ich wünsche Ihnen einen schönen Tag – ist keine Höflichkeitsfloskel. Und nach einer Hotelführung, die uns auch durch die großzügig angelegte Wasser-Wellness-Welt führt – jetzt im Sommer sind die Outdoor-Pools gefragt –, geht es dann zum Abendessen.


Am international ausgerichteten Buffet findet jeder von uns das Passende für sich. Und natürlich wird mit Wein aus der Gegend auf einen angenehmen Aufenthalt angestoßen. Und als Draufgabe ein Stamperl mit dem legendären Kräuterbitter Unicum, einem ungarischen Klassiker.
Sightseeing mit E-Bike
Der Blick am Morgen vom „Lake-Side-Zimmer“ auf den See – Wow! Das hat was! Gut mitgedacht haben auch die Planer, denn Gelsen und Co. haben im Hochsommer keine Chance – durch die extra angebrachten Insektenschutzgitter.

Nach dem Frühstück geht‘s zum Fahrrad-Verleih, dem Start zu unserer Biketour. Wer es ganz sportlich anlegen will: Die rund 210 Kilometer lange Tour rund um den Balaton – alles flach – ist in zwei Tagen zu schaffen. Unser Stopp war das eindrucksvolle Schloss Festetics. Zum Chillen ging es am späten Nachmittag mit dem Segler hinaus auf die offene See. Mit dabei an Bord natürlich auch die entsprechend gekühlten Getränke. Unsere Gruppe ist rasch lernfähig: Egészségedre! Zu deutsch einfach: Prost!

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