„Gegen schlechte Töne in Gesellschaft aufstehen“

Der Ton macht die Musik – in der Kunst, wie auch im Alltag. Davon ein Lied singen können die Mitarbeiter:innen und Beratungssuchenden der Antidiskriminierungsstelle Steiermark. In den 11 Jahren ihres Bestehens wurde die vom Land Steiermark und der Stadt Graz initiierte Beratungsstelle mit bisher 6487 Beratungsfällen zur gefragten Institution gegen Ausgrenzung aller Art.
Dazu kommen Tausende Fälle, die über die App „BanHate“ an die Antidiskriminierungsstelle herangetragen wurden. Gefeiert wird das 11-jährige „Jubiläum“, weil das 10-jährige angesichts der damals angespannten Krisenkulisse leise über die Bühne ging. „Doch es sollte zum guten Ton gehören, gegen die schlechten Töne in der Gesellschaft aufzustehen“, sagt Daniela Grabovac, die die Antidiskriminierungsstelle seit 2012 leitet: „Gründungsidee war ja, nicht nur mit dem erhobenen Zeigefinger zu agieren, sondern das Aufstehen gegen Ausgrenzung salonfähig zu machen.“

Auch Stars aus der heimischen Film-, Kunst- und Musikszene wirken seit Jahren entscheidend daran mit. Als Botschafter:innen gegen Diskriminierung sind Marion Mitterhammer, Gregor Seberg oder Pia Hierzegger ebenso aktiv wie EAV-Frontmann Klaus Eberhartinger, das Opus-Quartett Ewald-Pfleger, Herwig Rüdisser, Kurt René Plisnier und Günter Grasmuck sowie Gert Steinbäcker und Helmut „Schiffkowitz“ Röhrling von STS. Sie wurden im Rahmen der 11-Jahres-Jubiläumsfeier für ihren unermüdlichen Einsatz gegen Ausgrenzung ausgezeichnet. „Selbstverständlich ist das heute nicht mehr“, erklärt Grabovac, „oftmals erfahren jene, die öffentlich ihr Gesicht gegen Diskriminierung zeigen, gerade deshalb Anfeindungen.“ Oder wie EAV-Mann Klaus Eberhartinger auf der Bühne gewohnt launig sagte: „Das ist das erste Mal, dass sich jemand bei mir wegen meines Gesichtes bedankt.“
Alle drei Sänger des Dreigestirns des Austropop (Eberhartinger, Rüdisser, Steinbäcker) waren sich auf der Bühne einig: „Es sollte doch eine Selbstverständlichkeit sein, gegen Diskriminierung aufzustehen.“ Die Musik als verbindendes Element war es auch, die an diesem Abend im Vordergrund stehen sollte: Ausnahme-Künstler:innen Irina Karamarković, Ismael Barrios und „Starmaniac“ Fred Owusu nutzten die Bühne als Schall-Verstärker gegen Ausgrenzung. Sie alle wurden für ihren Einsatz genauso ausgezeichnet wie Künstler Enrique Fuentes und Kabarettist Jörg-Martin Willnauer.
350 Besucher:innen, Kooperationspartner:innen und lanjährige Unterstützer:innen waren in die Aula der Karl-Franzens-Universität gekommen. Daniela Grabovac: „Die Feier ist als Bestärkung all jener gedacht, die tagtäglich daran arbeiten, dass Diskriminierung und Ausgrenzung zurückgedrängt werden.“
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