Großübung am Zentrum am Berg

Großschadensereignisse besser managen können

Foto: ZAB / Reichhart R.

Es gibt eine Vielzahl von Szenarien, die komplexe Einsätze unter Tage nötig machen. Diese können von Großschadensereignissen in Straßen- und/oder Eisenbahntunnels, die bereits in Betrieb sind, über Zischenfälle auf Tunnelbaustellen bis hin zu terroristischen Anschlägen in U-Bahnen und sonstigen Untertagebauwerken beispielsweise der Untertage-Energie-infrastruktur nicht ausgeschlossen werden. Bei derartigen Ereignissen kommt es zu einer Vielzahl an Verletzten innerhalb kurzer Zeit. Dies stellt Herausforderungen an die Erstversorgung und erfordert Triageentscheidungen, Zuweisungen zu Versorgungsketten und eine rasche Organisation von ärztlicher Versorgung.

Beim Projekt NIKE MED, (gefördert im Programm KIRAS - Sicherheitsforschung) unter der Leitung des Zentrums am Berg (ZAB) der Montanuniversität Leoben ist das Ziel, gemeinsam mit der Med Uni Graz, der Mindconsole GmbH, der Universität Innsbruck – Institut für Psychologie, dem Bundesministerium für Landesverteidigung, der IL – Ingenieurbüro Laabmayr & Partner ZT GmbH und dem DCNA Notfallkapazitäten zu evaluieren und eine Applikation für alle in Notfälle involvierten Einsatzkräfte zu entwickeln, um einen Katastropheneinsatz im Tunnel bzw. Untertage koordiniert und professionell gemeinsam ablaufen zu lassen. Die notfallmedizinische Versorgung der Verletzten soll so in Zukunft optimiert werden.

Zentrum am Berg als Übungsort

Am Samstag, 16.09. findet am Zentrum am Berg (ZAB) der Montanuniversität Leoben eine Einsatzübung im Rahmen dieses Projektes statt. Aus dem Projekt sollen Daten generiert werden, die optimierte Prozesse für die medizinische und psychosoziale Versorgung bei Katastrophen unter Tage zulassen. Das Zentrum am Berg bietet hier ein optimales Umfeld: „Wir können hier eine Realübung durchführen ohne die Bevölkerung im täglichen Straßen- und Eisenbahnverkehr zu beeinträchtigen. Unsere Forschungsanlage besteht aus vier Tunnelstrecken mit einer Gesamtlänge von ca. 1500 Metern“, bekräftigt ZAB-Leiter Robert Galler. 
Ziel ist es jetzt, aus den Erfahrungen im Rahmen der Übung im Realmaßstab im Tunnel zu profitieren und die Technologien zu verbessern. Mit der Übung soll es gelingen, die entwickelten Prototypen im Maßstab 1:1 zu testen und so Ersthelfer:innen besser auf reale Einsätze vorbereiten. Johanniter Österreich, die freiwillige Feuerwehr Inzersdorf sowie die Polizei Gleinalm werden dabei gemeinsam in den Tunnelanlagen am ZaB am steirischen Erzberg mit den Forschungspartnern des NIKE-MED-Projektes trainieren.

​ Ablauf der Großschadensübung

Die eintägige Großschadensübung im Tunnel stellt einen großen Aufwand dar: „Rund 20 Ersthelfer:innen werden gemeinsam den Ernstfall trainieren. Statist:innen, Organisationen und Forscher:innen eingerechnet sind insgesamt rund 100 Personen bei der Übung beteiligt“, führt Robert Galler die Dimensionen der Übung vor Augen. Die Erkenntnisse aus der Übung fließen anschließend in beide Forschungsprojekte ein und sollen in Zukunft das Training für Großschadenslagen und die Organisation vor Ort solcher herausfordernden Situationen für alle Einsatzkräfte verbessern. 

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