So klein und doch: Ohne Ameisen kein Überleben!

Die faszinierende und dringende Untersuchung der Artenvielfalt von Waldinsekten in unseren heimischen Wäldern ist das Ziel eines gemeinsamen Projektes der Universität Graz und der Steirischen Landesjägerschaft in Mixnitz. „Besonders konzentrieren wir uns auf den bemerkenswerten Selbstheilungsprozess von Ameisen und die unbestreitbare Notwendigkeit artenreicher Wälder für unser Ökosystem“, erläutert Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau bei der Projektvorstellung.
Nur wenige Millimeter groß, aber für das Überleben der Menschen ausschlaggebend: Ameisen und Insekten machen rund 20 % der weltweiten Biomasse aus und sind somit der wichtigste Überlebensfaktor für ein funktionierendes Ökosystem. Die Biomasse der Erde spielt eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung des natürlichen Gleichgewichts und der Stabilität der Umwelt. Ameisen sind daran beteiligt und machen fast 20 % der weltweiten Biomasse aus. Wildlebende Säugetiere und wir Menschen sind im Vergleich weit abgeschlagen.

Was bedeutet das für uns?
Ohne Ameisen kein Überleben! Aber wir machen es ihnen nicht leicht, denn Monokulturen in Wäldern und Wiesen nehmen ihnen ihre lebensnotwendige Apotheke, da Ameisen Krankheiten in ihren Kolonien selbst heilen können! Pestizide und der Verlust wichtiger Lebensräume sind nach wie vor einer der Hauptgründe für das Insektensterben, und die gut gemeinten Blühstreifen zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen sind Todesfallen, da die Ausbreitung von Pestiziden in die angrenzenden Grünstreifen übergeht.
Um den langfristigen Erhalt unserer österreichischen Wälder und der darin beheimateten Ökosysteme und Arten zu gewährleisten, bedarf es gezielter Forschung für diesen besonderen Lebensraum. Ameisen und eine Vielfalt von Bestäubern spielen eine ganz besondere Rolle in diesem fein austarierten System, sind jedoch selbst stark gefährdet. Die Forschungsstation für Waldinsekten in Kooperation mit den Naturwelten Steiermark ermöglicht die Erforschung der Gesundheit, des Bestands und der Stressoren heimischer sozialer Insektenarten und leistet damit einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt unserer Waldökosysteme.
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