Stiegenkirche an Familie Goess-Saurau verkauft

Historisches Kleinod in der Sporgasse

Die Familie Goess-Saurau – schon aufgrund ihrer Wald- und Forstflächen eine der vermögendsten Familien der Steiermark, wahrscheinlich auch Österreichs – hat in Graz die Stiegenkirche von der Diözese Graz-Seckau gekauft. Ein Deal, der „Extraklasse“. Denn üblicherweise dürfen Kirchengebäude nur mit Genehmigung des Vatikans weiterverkauft werden. Im Fall der Stiegenkirche war das nun der Fall: „Grünes Licht“ gab es im Frühjahr 2024 durch den Vatikan. Mit ihrer Adresse Sporgasse 21 ist die Stiegenkirche ein historisches Kleinod in der Stadt Graz.

Die Familie Goess-Saurau ist mit dem Besitz der Häuser in unmittelbarer Nähe zur Stiegenkirche bereits Nachbar. Mit dem Kauf wurden auch Ideen obsolet, anstelle der Stiegenkirche möglicherweise andere Verwendungszwecke für das jahrhundertealte Gebäudeensemble zu überlegen. Nicht unerwartet wurde über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf ist aber schon aufgrund der historischen Bedeutung des Kirchenhauses mit Auflagen zur Erhaltung und zur Renovierung verbunden.

Die Kirche bleibt als Gotteshaus verfügbar – an ausgewählten Feiertagen und nach Voranmeldung. Zuständig ist als Kirchenrektor für die Stiegenkirche der Grazer Dompfarrer Ewald Pristavec bzw. die Grazer Dompfarre.

Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl freut sich über diese Lösung: „Wir haben einen neuen Eigentümer für die Stiegenkirche gefunden, dem Glauben und Kirche wichtig sind. So bleibt ein Zeugnis unseres Glaubens auch in unserer sich rasant ändernden Zeit erhalten und für Feiern zugänglich. Gleichzeitig ist das eine wirtschaftliche Entlastung für die Diözese. Der Erlös trägt dazu bei, dass wir andere kirchliche Bauwerke wirtschaftlicher und umweltfreundlicher betreiben können. Den neuen Eigentümern danke ich für das Engagement und wünsche viel Segen für die Zukunft.“

Die Kirche in der Grazer Sporgasse ist urkundlich erstmals 1343 erwähnt; sie gilt als die älteste Pfarrkirche der Stadt Graz. Der aktuelle, barocke Bau entstand zwischen 1619 und 1627. Ab 1588 war sie eine Klosterkirche – zuerst für die Augustiner Eremiten (bis 1784), danach für die Jesuiten (bis 1957). Zuletzt gehörte sie als eigenes Kirchenrektorat zur Grazer Dompfarre. Eine eigene Pfarrgemeinde gab es schon länger nicht mehr, die 1985 modernisierte Kirche wurde nur mehr selten benutzt.

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