Jeder 3. Verkehrstote älter als 65

VCÖ fordert Umsetzung verstärkter Maßnahmen für seniorengerechtes Verkehrssystem

81 Menschen kamen im Vorjahr bei Verkehrsunfällen in der Steiermark ums Leben, 30 davon waren Seniorinnen und Senioren, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Elf kamen als Pkw-Insassen ums Leben, acht mit einem E-Bike, sechs als Fußgängerin oder Fußgänger. Der VCÖ betont, dass im Ortsgebiet durch Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 statt 50 die Sicherheit für ältere Menschen erhöht werden kann. Für sicheres Radfahren ist zudem der Ausbau der Rad-Infrastruktur zentral, insbesondere außerhalb des Ortsgebiets sind baulich getrennte Radwege essentiell.

Die Zahl der Verkehrstoten ist in der Steiermark im Vorjahr um rund 16 Prozent auf 81 gestiegen, bei den tödlich verunglückten Seniorinnen und Senioren war der Anstieg mit 50 Prozent dreimal so hoch, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Damit wurden im Vorjahr 30 Seniorinnen und Senioren bei Verkehrsunfällen in der Steiermark getötet, so viele wie in keinem anderen Bundesland.

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass mit elf Todesopfern die größte Gruppe als Pkw-Insassen tödlich verunglückten. Acht Menschen im Alter von über 65 Jahren kamen mit einem E-Bike bei einem Verkehrsunfall ums Leben, vier davon außerhalb des Ortsgebiets. „Jahrzehntelang wurde die Rad-Infrastruktur leider vernachlässigt. Der Aufholbedarf beim Ausbau des Radwegenetz ist groß. Dass das Land Steiermark seit einigen Jahren den Rad-Infrastrukturausbau forciert, ist eine sehr wichtig, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen", stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest.

In den Gemeinden und Städten ist mehr Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 statt 50 wirksam, um älteren Menschen sicheres Radfahren zu ermöglichen. Diese Maßnahmen kommen auch den Fußgängerinnen und Fußgängern zugute. Im Alter nimmt der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege wieder zu. "Das Gehen ist für Seniorinnen und Senioren eine sehr wichtige Mobilitätsform. Unser Verkehrssystem muss mehr Rücksicht nehmen auf Menschen, die nicht mehr so schnell eine Straße überqueren können", betont Mosshammer.

Ein seniorengerechtes Verkehrssystem in Gemeinden und Städten bedeutet auch, dass es ein durchgängiges Netz an breiten Gehwegen gibt, dass es ausreichend sichere Straßenübergänge gibt, weil Umwege beispielsweise für Menschen mit Rollator beschwerlich sind. Auch ist bei Ampelschaltungen Rücksicht auf das langsamere Gehtempo von älteren Menschen zu nehmen. „Kürzere Rotphasen und längere Grünphasen bei Fußgängerampeln sind für ältere Menschen wichtig", erinnert VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Wie fußgängerfreundlich die Verkehrsplanung in Gemeinden und Städten ist, erhebt der VCÖ derzeit, an einer Umfrage kann auch online unter www.vcoe.at teilgenommen werden.

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