Spritpreise bremsten Verkehr auf steirischen Autobahnen und Schnellstraßen

2022 war das erste Jahr während der Covid-19 Pandemie ohne Lockdown. Der Autoverkehr nahm im Vorjahr zwar im Vergleich zum Jahr 2021 zu, die Verkehrsbelastung war aber niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Der Lkw-Verkehr stagnierte im Vergleich zum Vorjahr. Um die Klimaziele einhalten zu können, ist ein verstärkter Umstieg auf Bahn und Bus wichtig. Sehr wirksam ist dabei betriebliches Mobilitätsmanagement, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

„Dass es im Vorjahr mehr Autoverkehr auf den steirischen Autobahnen und Schnellstraßen als im Jahr 2021 gab, ist nicht überraschend. Im Gegensatz zum Jahr 2021 gab es im Vorjahr keinen Lockdown“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 waren aber weniger Autos unterwegs. Beispielsweise waren auf der A2 auf der Laßnitzhöhe im Schnitt rund 1.300 Pkw pro Tag weniger unterwegs als im Jahr 2019, auf der A9 bei Gratkorn um rund 1.900 Pkw pro Tag weniger und auf der S35 bei Röthelstein im Schnitt um rund 1.600 Pkw pro Tag weniger, wie die VCÖ-Analyse zeigt. 

„Der gestiegene Spritpreis hat zu Veränderungen im Mobilitätsverhalten geführt und die Zunahme des Autoverkehrs gebremst“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Österreichweit gaben im Herbst bei einer repräsentativen Umfrage des Market-Instituts 21 Prozent der Autofahrenden an, wegen der Spritpreise häufiger mit dem Öffentlichen Verkehr zu fahren, 22 Prozent vermeiden einzelne Fahrten, etwa durch häufigeres Homeoffice, sieben Prozent bilden häufiger Fahrgemeinschaften und vor allem bei Kurzstrecken wird weniger Auto gefahren: 30 Prozent fahren häufiger Rad, 45 Prozent gehen häufiger zu Fuß.

„Gerade mit dem Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel kann sehr viel Geld gespart werden. Gleichzeitig wird damit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest. Ein Klimaticket Steiermark mit dem ein Jahr lang alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Steiermark benützt werden können, kostet 588 Euro. Wer beispielsweise von Bruck an der Mur nach Graz pendelt erspart sich allein im Vergleich zu aktuellen Spritkosten mit dem Klimaticket rund 1.900 Euro pro Jahr und vermeidet mehr als 3.300 Kilogramm CO2-Emissionen, verdeutlicht der VCÖ.

Der VCÖ weist darauf hin, dass es vor allem beim Arbeitsweg großes Einsparungspotenzial gibt. Unternehmen können mit betrieblichem Mobilitätsmanagement viel erreichen. Etwa mit dem Öffi-Jobticket ihre Beschäftigten unterstützen, mit dem Öffentlichen Verkehr zur Arbeit zu fahren oder bei kürzeren Strecken können Beschäftigte mit einem Jobrad unterstützt werden.

Der Lkw-Verkehr lag im Vorjahr auf dem Niveau des Jahres 2021, aber über dem Niveau des Jahres 2019. Im Güterverkehr ist eine verstärkte Verlagerung auf die Schiene wichtig, insbesondere, dass Güter direkt von produzierenden Betrieben auf die Schiene kommen. Wichtig ist, dass Unternehmen für Gleisanschlüsse stärker gefördert werden, betont der VCÖ. Und auch das Konsumverhalten hat Einfluss auf den Lkw-Verkehr: Wer langlebige Produkte statt Wegwerfartikel und regionale Produkte kauft, trägt zur Verringerung des Lkw-Verkehrs bei. 

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