Alle Jahre wieder: Wespenstich & Gelsenplage – was tun?

Sie gehören zum Sommer dazu, auch wenn man gerne auf sie verzichten könnte: Die fliegenden Plagegeister Gelsen & Co. Mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn nehmen sie die vom Körper abgegebene Mischung aus Schweißgeruch, Milchsäure sowie ausgeatmetem Kohlendioxid wahr und folgen ihr bis zu ihrem potenziellen Opfer. Dort dringen sie mit ihrem Stechrüssel in die Haut ein und injizieren ein Protein, das die Blutgerinnung verhindert. Diese gerinnungshemmende Substanz ist es auch, die eine allergische Reaktion mit den typischen Symptomen wie Schwellung, Rötung und Juckreiz, auslöst.
Im Prinzip ging früher von den Gelsen bei uns nur selten eine Gefahr aus. Das hat sich leider in den letzten Jahren etwas geändert. Durch den Klimawandel fühlen sich mittlerweile exotische Mückenarten immer heimischer, deren Stiche unter Umständen zu schweren Krankheiten führen. So wurden in Österreich in den letzten Jahren bereits Exemplare der Asiatischen Buschmücke sowie der Tigermücke gefunden, welche das West-Nil- oder das Sindbis-Virus übertragen können.
Wie kann man sich dagegen schützen?
- Wirksame Repellents, also insektenabwehrende Substanzen, die auf Haut bzw. Kleidung aufgebracht werden oder in Form von Mückenarmbändern ein für Gelsen abstoßendes Geruchs“netz“ bilden. Die eingesetzten Stoffe können dabei natürlich sein – hier haben sich verschiedene ätherische Öle, zumeist Zitrusdüfte, bewährt – oder auch künstlich.
- Die Vorteile der „Bio-Abwehr“ liegen zwar auf der Hand, so sind sie teilweise bereits für Kinder ab drei Monaten zugelassen, allerdings ist deren Wirkungsdauer leider um einiges kürzer als bei den künstlichen Varianten.
- Bei diesen künstlichen Repellents ist oft Icaridin sowie das bei Reisen in die Tropen empfohlene DEET (Diethyltoluamid) enthalten. Gerade bei Fernreisen sollte man diesbezüglich kein Risiko eingehen, um nicht mit einem gefährlichen Reisesouvenir in Form von Malaria, Dengue-, Zika- oder Gelbfieber nach Hause zu kommen.
- Für Babys, Schwangere und Stillende sind diese starken Repellents jedoch vielfach nicht geeignet.
- Und Vorsicht: Die hochwirksamen Substanzen können unter Umständen auch Kunststoffe (Brillen, Uhren) angreifen.
- Speziell beim Wasserspaß gilt es, den Mückenschutz nach dem Baden oder Schwitzen immer wieder aufzufrischen.
- Nie Mückenschutz gemeinsam mit der Sonnencreme anwenden, da die Substanzen eventuell miteinander reagieren. Zuerst den UV-Schutz auftragen, der ohnehin bereits einige Zeit vor dem Aufenthalt in der Sonne appliziert werden sollte, und erst 15 bis 30 Minuten danach das Insektenmittel.

Und wenn „es“ doch passiert ist?
Wenn man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einmal gestochen wurde, verspricht eine kühlende Behandlung mit antiallergenen Sprays oder Gelen rasche Hilfe. Bei einer starken Reaktion oder einer Entzündung an der betreffenden Stelle können spezielle und stärkere Cremen aus der Apotheke Linderung bringen.
Als Hausmittel bewährt sich eine frisch geschnittene Zwiebel oder ein kühlender Umschlag. Sehr wirkungsvoll ist ebenso ein spezieller Hitzestift, der den Juckreiz durch lokale Wärmeapplikation verschwinden lässt. Diese Therapiemöglichkeit gibt es übrigens sogar als App mit aufsteckbarem Mini-Hitzegenerator fürs Smartphone!
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