Es bleibt fad

Während es im Nationalratswahlkampf keinen Tag ohne TV-Duelle zwischen den Spitzenkandidaten gab, läuft es im Landtagswahlkampf in der Steiermark im Vergleich dazu gemütlich ab. Praktisch ohne Bildschirme. Jeder der Spitzenkandidaten tritt bei irgendwelchen kleinen, durchaus gut organisierten Veranstaltungen auf. Man begegnet einander bewusst nicht, sondern richtet sich die politischen Botschaften über „Fern-Duelle“ und Presseaussendungen aus.
Bei der Plakatpräsentation der ÖVP am Karmeliterplatz am letzten Freitag sprach Christopher Drexler vom guten politischen Klima in der Steiermark. Und dass damit viel gelungen sei. Diese Aussage war vor allem an die SPÖ gerichtet. Aber auch kein direkter Angriff auf Mario Kunasek, den Spitzenkandidaten der FPÖ. Wer weiß, möglicherweise braucht man die Freiheitlichen nach der Wahl – zumindest in der Regierung in der Steiermark. Drexler beschwört bei der Präsentation wieder einmal, wie wichtig die Zusammenarbeit sei. Ganz im Gleichklang mit Anton Lang.

Anton Lang holte sich beim Außerordentlichen Parteitag in Leoben am vergangenen Samstag formal auch als Spitzenkandidat mit 96,09 Prozent die Rückendeckung seiner Partei. Auch er betont seit Wochen nun schon gebetsmühlenartig, es gehe um eine „verlässliche Kraft der Mitte.“ Schaffen er und Drexler die 50 Prozent und damit die absolute Mehrheit, bleibt Mario Kunasek außen vor. Wiewohl Lang noch damit spekuliert, dass es bei der Stimmenauszählung sogar zu einem Dreikampf kommt. Beobachter halten das jedoch nicht für die wahrscheinlichste Variante.
Am 4. November wird die steirische ÖVP in der Grazer Messe wieder mit großem Tamtam und Trommelschlagen den Auftakt für den „Intensiv-Wahlkampf“ inszenieren. Zum direkten Duell der Spitzenkandidaten Christopher Drexler, Anton Lang und Mario Kunasek sowie Niko Swatek (Neos), Sandra Krautwaschl (Grüne) und Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ) wird es am 17. November, traditionell eine Woche vor dem Wahlsonntag, im ORF kommen. Auch die Privatsender überlegen, die eine oder andere Wahldiskussion in der finalen Phase. Ganz im Gegensatz zu den TV-Duellen im Nationalratswahlkampf wird das Interesse der Wähler aber überschaubar bleiben.
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