Neuer "Wirtschaftsraum Südösterreich"

Koralm- und Semmering-Tunnel bringen Dynamik

LR Barbara Eibinger-Miedl, WK-Präsident Josef Herk und IWS-Leiter Ewald Verhounig bei der Studienpräsentation, zeitgleich in Graz und Klagenfurt (v.l.). Foto: Fischer

Die Inbetriebnahme des 33 Kilometer langen Koralmtunnels Ende 2025 und jene des 27 Kilometer langen Semmering-Basistunnels (2028) lösen einen Dynamik für den "Wirtschaftsraum Südösterreich" aus. Das kommt auch in einer Standort-Studie von Joanneum Research, der Uni Graz und dem Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung zum Ausdruck. Nunmehr liegen die aktuellen Zahlen, Daten und Fakten zu einem Wirtschaftsraum vor, der als solcher bisher nicht auf dem wirtschaftspolitischen Radar war. Damit kommt es zu einer weiterer Dynamik in der Kooperationskultur zwischen den beiden Bundesländern Steiermark und Kärnten.

Diese Agenda wollen die beiden Landesregierungen in einer gemeinsamen Sitzung beschließen. Basis dafür sind bereits Unternehmen im Bereich der Mikroelektronik, die schon heute gut miteinander vernetzt sind. Zum Beispiel der Silicon Alps Cluster, das Silicon Austria Labs und Joanneum Research. Bis 2030 will man die Handlungsfelder Forschung und Entwicklung noch stärker ausbauen. Die steirische Cluster- und Innovationsinfrastruktur ist offen für weitere Kooperationen mit dem Land Kärnten. Ziel ist es, die gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsquote der Region von 4,57 derzeit auf mehr als 5 Prozent zu steigern.

Auch im Tourismus sollen gemeinsame Angebote entwickelt werden. Die steirischen Weinstraßen und die naheliegenden Kärntner Seen lassen sich ohne großen zeitlichen Aufwand erreichen. Damit würde der Markt auch international größer werden für die beiden Bundesländer. Auch beim Glasfaser-Ausbau sollen künftig Schwerpunkte zwischen den beiden Ländern gesetzt werden.

Diesen "Geist der verstärkten Zusammenarbeit" drückten die beiden zuständigen Regierungsmitglieder Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Gabi Schaunig, Landeshauptmann-Stellvertreterin in Kärnten, aus. Die WKO-Präsidenten Josef Herk (Steiermark) und Jürgen Mandl (Kärnten) verweisen auf die beeindruckenden Eckdaten des neuen Wirtschaftsraums Süd. Dieser umfasst ein knappes Drittel der Fläche Österreichs, auf dem 1,8 Millionen Menschen und mehr als 50.000 Arbeitgeber-Betriebe mit 730.000 unselbstständig Erwerbstätigen eine Wirtschaftsleistung von etwa 70 Milliarden Euro erbringen. Für diese künftige Entwicklung benötigt man aber auch zusätzliche Fachkräfte, die in den nächsten Jahren ausgebildet werden müssen.

Was an dieser Studie allerdings auffällig ist - ein Mangel?: Thematisch wird nicht auf die vorangehende Verdichtung der südlichen Wirtschaftsachse, ausgehend von Graz, bis nach Slowenien hinein, eingegangen. Im Sinne einer regional verstärkten Vernetzung auf EU-Ebene wäre das aber ein Gebot der Stunde. Zumal es bereits jetzt tausende Berufspendler gibt.

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