Nichts geht mehr: Züge bleiben stehen, Telefone bleiben stumm, keine Heizung

Stellen Sie sich vor, es ist alles dunkel. Aber nicht nur das Licht geht aus. Der Kühlschrank summt nicht mehr. Das Radio hört auf zu spielen. Die Heizung funktioniert nicht mehr. Handy und Festnetztelefon sind stumm. Züge bleiben stehen und Aufzüge stecken fest. Und das für Stunden, im absoluten Krisenfall für Tage. Undenkbar? Nein - leider nicht. Ein „Blackout“ – sprich ein großflächiger, totaler Stromausfall – ist überall möglich.
„Wir hoffen alle, dass wir diesen Ernstfall nie erleben, aber wir müssen gewappnet sein. Deswegen nimmt die Steiermark in der Blackout-Vorsorge eine Pionierrolle ein“, so Landeshauptmann Christopher Drexler gestern (17.10.) bei der Präsentation des „Gesamtsteirische Blackout-Plan“, der alle blackout-relevanten Bereiche in der Steiermark miteinander verknüpft. Er ist eine präzise Bestandsaufnahme für die Jahre 2023 und 2024 in Bezug auf die Blackout-Resilienz aller relevanten Branchen und Lebensbereiche. In seinen 48 Kapiteln wird die Blackout-Resilienz in der Steiermark detailliert beschrieben. Diese umfassende landesweite Lagebeurteilung verfolgt das Hauptziel, die Verantwortlichen sowie die Bevölkerung in Hinblick auf ihre Eigenverantwortung und die Pflicht zur Selbstvorsorge zu sensibilisieren und sie darüber hinaus zu weiteren Vorsorge zu motivieren.

Beleuchtet werden alle von einem Blackout möglicherweise betroffenen Bereiche des öffentlichen Lebens und der aktuelle Stand der bereits getroffenen Präventionsmaßnahmen. In einem weiteren Schritt erfolgte eine Einschätzung, wie sich ein Blackout auf die relevanten Branchen und Lebensbereiche auswirkt. Daraus resultieren 111 Maßnahmenempfehlungen, wie die Blackout-Resilienz noch weiter gesteigert werden kann. Mit diesem ganzheitlichen Blackout-Ansatz nimmt die Steiermark eine Vorreiterrolle unter den Bundesländern ein. Insgesamt gibt es im deutschsprachigen Raum wenige vergleichbar umfassend verschränkte Vorarbeiten.
„Der vorliegende Blackout-Plan verfolgt unter anderem das Ziel, bei den Entscheidungsträgern aller gesellschaftlichen Lebensbereiche ein möglichst breites Bewusstsein für die Bedrohungen und Herausforderungen, die mit einem solchen Ereignis einhergehen, zu schaffen”, betont Harald Eitner, Leiter der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung.

Auch Bevölkerung sollte vorbereitet sein
Die beste Vorbereitung auf einen Blackout kann aber nur dann optimal funktionieren, wenn auch die Bevölkerung entsprechend auf einen solchen Ernstfall vorbereitet ist. Daher werden im „Gesamtsteirischen Blackout-Plan“ alle Steirerinnen und Steirer aufgerufen, sich ebenfalls für den unwahrscheinlichen Fall eines längeren, landesweiten Stromausfalls vorzubereiten, um sich selbst in den eigenen vier Wänden für mehrere Tage versorgen zu können. Dazu gehören unter anderem haltbare Lebensmittel und Trinkwasser (2 Liter pro Person und Tag, vorzugsweise Mineralwasser), Medikamente, Hygieneartikel, Lichtquellen, ausreichend Bargeld und Radios mit Batterie- oder Kurbelantrieb, um sich laufend über die aktuelle Lage informieren zu können.
Umfangreiche Informationen zur richtigen Selbstvorsorge bietet der Zivilschutzverband Steiermark an: https://www.zivilschutz.steiermark.at/downloads-menu.html
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