Pro Haushalt landen 800 Euro im Müll

Weihnachten und Neujahr nehmen die Landwirtschaftskammer Steiermark und der heimische Entsorgungsspezialist Saubermacher zum Anlass, um mehr Bewusstsein in der Bevölkerung für regionale Lebensmittel und die richtige Mülltrennung zu schaffen.
Vor allem in den heimischen Ballungszentren (wie zum Beispiel großen Wohnhausanlagen) ist die Trennmoral viel schlechter als im Vergleich zum ländlichen Raum mit Einzelbehältern oder Eigenkompostierung. Der Mensch ist eigentlich die beste Müllsortieranlage, so Saubermacher-Eigentümer Hans Roth. Und dennoch: Nur ein Drittel von dem, was in der Restmüll-Tonne landet, ist auch wirklich Restmüll. „Fehlwürfe sind kein Kavaliersdelikt“, so Manfred König, Geschäftsleiter von Saubermacher Österreich. Es liege halt oft einfach auch an der Bequemlichkeit der Menschen, wenn sie zum Beispiel Papier einfach in den Restmüll werfen, weil es schlichtweg einfacher erscheint, als um Altpapiercontainer zu gehen.

Rund eine Million Tonnen an – noch genießbaren (!) – Lebensmitteln landen über die Weihnachtsfeiertage im Müll. Das sind 20 Prozent mehr als im restlichen Jahr. In Summe werden pro Jahr und pro Haushalt in Österreich 800 Euro an originalverpackten (!) Lebensmitteln verschwendet.
Bewusst und regional einkaufen
Kammerdirektor Werner Brugner bringt es auf den Punkt: „Wir sind halt eine undisziplinierte Gesellschaft.“ Hausverstand und Hirn einschalten sei angesagt. Auch wenn es darum geht, bewusst regionale Lebensmittel einzukaufen – und vor allem nur so viel, wie man auch wirklich braucht. „Wer bei steirischen Direktvermarktern einkauft hat den Vorteil, Lebensmittel nach Bedarf und in der gewünschten Menge zu bekommen. So kommt man nicht in die Versuchung, Übermengen in vorgefertigten Großpackungen zu kaufen, die dann allfällig originalverpackt in der Mülltonne landen“, betont Brugner. Darüber hinaus können sich die Kund:innen beim Einkauf vor Ort von der hohen Qualität der Lebensmittel sowie von der Herkunft überzeugen.
Kleine Veränderung, große Wirkung
„Regionale Lebensmittel essen und schenken – das ist eine wirklich sinnvolle Alternative. Jede Steirerin und jeder Steirer tut damit gleich dreifach Gutes – Klima schützen, Arbeitsplätze schaffen, Landwirtschaft sowie regionalen Wohlstand stärken“, unterstreicht Brugner. Wer bewusst heimische Lebensmittel in den Einkaufskorb legt, erzielt selbst mit nur einem kleinen Schritt eine große Wirkung: Laut Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstitutes WIFO tritt dieser positive Effekt bereits ein, wenn jeder steirische Haushalt monatlich um 3,50 Euro internationale durch heimische Lebensmittel ersetzt. So entstehen nachhaltig 500 neue Arbeitsplätze (Ö: 3.100) und das Wertschöpfungsplus in den Regionen beträgt 18 Millionen Euro. (Ö: 141 Millionen).
Neue Mülltrennregeln ab 2025!
Ab Jänner werden in allen Bundesländern einheitlich sämtliche Verpackungen aus Kunststoff, Holz und Metall in der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack gesammelt. Das heißt, es gibt keine eigenen Container mehr für Metallverpackungen. Gleichzeitig startet auch das neue Einwegpfand in der Höhe von 25 Cent auf Plastikflaschen und Getränkedosen. Das Pfandgebinde kann im Handel zurückgegeben werden.
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