Arnie zu Tränen gerührt

Elternhaus im Original zum Schwarzenegger-Museum gemacht

KLIPP-Online-Serie Teil 3

„Es zeigt sich immer mehr, was für eine Besucher-Attraktion das Museum für uns hier in Thal geworden ist“, blickt Initiator und Ex-Bürgermeister von Thal Peter Urdl zufrieden zurück. Rund 20.000, so schätzt er, werden es in diesem Jahr sein. Speziell in den vergangenen Monaten, aber auch schon im letzten Jahr, kamen Fernsehteams für Berichte anlässlich des 75. Geburtstages, den Arnold Schwarzenegger am 30. Juli, also in wenigen Tagen, feiert.

Auch der Terminator erkennt nun den Stellenwert seines ehemaligen Elternhauses. „Ein Museum machst du ja erst, wenn jemand 200 Jahre tot ist“, ging er auf Distanz zur Idee, als ihn vor zehn Jahren Schulfreund Peter Urdl für ein solches Projekt vorschlug. „Wir wollten einfach zeigen“, so der Freund zu Schwarzenegger, „du bist in einem kleinen Ort aufgewachsen und hast Visionen gehabt. Und was daraus geworden ist.“

Mittlerweile haben auch andere Weltstars ähnliche Ideen realisiert, so zum Beispiel auch ABBA aus Schweden. Peter Urdl: „Ich bin hier so was wie der Botschafter für den Arnold“, beschreibt er seine ehrenamtliche Arbeit als Verantwortlicher für das Museum. „Weil mir die Führungen selbst eine Freude machen und die Besucher darüber staunen, wenn sie praktisch direkt über die Jugend von Arnie erzählt bekommen.“ Schwarzenegger selbst schickt ihm immer wieder Freunde aus seinem Umfeld aus den USA, die sich dann sein „Geburtshaus“ ansehen.

Was das Museum heute für Big Arnold bedeutet, wurde sichtbar, als Netflix im Vorjahr den Dreiteiler für seinen 75. Geburtstag drehte. Wie er da auf seinem Stahlrohr-Bett aus der Jugendzeit gesessen ist und über sein Leben philosophierte. Er habe viele Träume gehabt in seinem Leben – auch den, dass er einmal ein großer Star werde. „Aber ich habe nie davon geträumt und niemals daran gedacht, dass ich einmal in meinem Elternhaus, wo ich aufgewachsen bin, auf dem Bett, wo ich als Kind geschlafen und geträumt habe, sitze und über mein Leben erzähle.“ Und da sind dem Terminator, den man sonst nie weinen sah, die Tränen runter gerollt. Peter Urdls Reaktion darauf, fast besänftigend: „Siehst du, Arnold, mit unserem eisernen Willen haben wir das geschafft.“ Und jene Lügen gestraft, die gesagt haben, „wer soll wegen Schwarzenegger nach Thal kommen“, als er seinerzeit Verantwortliche im Land Steiermark und in der Stadt Graz, um ihre Unterstützung für die Museumsidee kontaktierte.

„Ritterschlag“ für das Arnold-Schwarzenegger-Museum

Eine 30-köpfige US-Crew von Netflix filmte im Vorjahr mehr als eine Woche lang bei Tag und Nacht in Thal die Jugendjahre von Arnold Schwarzenegger. „Die haben das Haus zu einem Filmset und Filmstudio umgebaut“, schildert Peter Urdl das einmalige Erlebnis. „Ich hab’ so etwas noch nie vorher miterlebt gehabt.“ Das Filmteam hatte alles mitgehabt: Tapezierer, Maler, Requisiten und natürlich auch Schauspieler. Da wurden auch Szenen nachgestellt, etwa wie Arnolds Mutter Aurelia den Boden geschrubbt hat. Arnolds geschätzte und geliebte Mutter, deretwegen er so oft er nur konnte zu einem Abstecher in die Steiermark kam, verstarb am 2. August 1998. Rund 26 Millionen Dollar soll die dreiteilige Semi-Dokumentation gekostet haben. Vor dem Dreh in Thal war das Team anlässlich des Auftritts von Arnold Schwarzenegger bei der Klimakonferenz in Wien zu Aufnahmen. Von Thal „übersiedelte“ die Film-Crew dann nach München – Arnold Schwarzeneggers erster Aufenthalt und Wohnort als junger Mann.

Am Geburtstag, dem 30. Juli, wird es ein Sonderpostamt in Thal geben und an diesem Tag wird ein Briefmarken-Set zu Arnold Schwarzenegger vorgestellt. Auch einen Weltrekordversuch wird es geben – mit dem derzeit stärksten Österreicher Franz Müllner. Er wird eine 75 kg schwere Hantel stemmen.

Apropos stemmen: Mit dem Spruch des Terminators „I’ll be back“ und „So stark wie Arnold“ ist die brandneue Elektro-Zapfsäule vor dem Museum. Diese war ein Wunsch des Klimaaktivisten und Ex-Gouverneurs. Seinen auf Elektroantrieb umgebauten Hummer ließ er per Anhänger nach Graz bringen, da er für diesen in Österreich keine Straßenzulassung hat. Dieser eignete sich natürlich als attraktives Fotomotiv.

Und am Geburtstag wird Peter Urdl auch versuchen, seinen Freund Arnold direkt in Toronto zu erreichen. Dieser weilt ja zur Zeit noch bis September dort für Filmaufnahmen. Ob über Livestream über Facetime – das stehe noch nicht fest, so Urdl. Dann gibt es natürlich mit dem Anschneiden der Geburtstagstorte auch ein Geburtstagsständchen, wo man den größten und berühmtesten lebenden Österreicher hochleben wird lassen. Auch der ORF tut dies ab 25. Juli und zeigt Dokumentationen, Filme, Porträts und Interviews. Mehr Infos dazu finden Sie hier.

 

"Hasta la Vista, Baby!"

Teil 1 der KLIPP-Online-Serie Arnies einmalige Karriere
Teil 2 der KLIPP-Online-Serie "Museum für einen Lebenden"
Teil 4 Die "Spinner" und eine späte Verlobung
Teil 5 "Yes, I will"
Teil 6 Ein Weltstar zumAngreifen
Teil 7 Arnie und sein Stadion
Teil 8 Der große Bruch zur Heimat

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