Jahrhundertprojekt Koralmbahn: ab 2026 Tagespendler zwischen Graz-Klagenfurt

Die wichtigste Nebensache vorweg: Die Fußball-Fans von Sturm, GAK, WAC und Klagenfurt werden jubeln, weil sie dann mit Sonderzügen bequem und schnell zu Auswärtsspielen kommen.

Es ist jetzt noch schwer vorstellbar, aber spätestens in vier Jahren, also ab 2026, wird es zu einer erfreulichen Entwicklung und Verknüpfung zwischen der Großregion Graz und der Großregion Klagenfurt kommen. Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn entsteht, abgesehen vom Wiener Raum, die größte Wirtschaftsregion in Österreich. Für rund ein Million Menschen wird das Verständnis für Mobilität sich entscheidend erweitern. In nur 45 Minuten wird man von Graz Klagenfurt erreichen und umgekehrt. Diesseits und jenseits der Pack, die bisher die beiden Bundesländer gleichsam „trennte“ werden durch die Koralmbahn völlig neue kleinere, aber prosperierende Wirtschaftsräume entstehen.

„Mit der Koralmbahn ist ein Jahrhundertprojekt auf der Zielgeraden“, freute sich Landeshauptmann Christopher Drexler beim gemeinsamen Auftritt mit dem Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser anlässlich der Präsentation der Studie „Wirtschaftsraum Südösterreich“.

Die zentralen Aussagen der Standortstudie von Joanneum Research und dem Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung: Der vorliegende Teil II dieses großen Südösterreich-Standortstudienprojektes rückt die vom Koralmbahnprojekt unmittelbar betroffenen Bezirke Deutschlandsberg und Wolfsberg in den Mittelpunkt des Geschehens und zeigt erstmals die kleinräumigen, regionalökonomischen Auswirkungen eines großen, regionsübergreifenden Infrastrukturvorhabens auf. Die Auswirkungen, die sich aus den veränderten Erreichbarkeiten ergeben werden, sind erheblich und kaum zu unterschätzen: Es wird eine neue urbane Agglomeration, eine neue Metropolregion entstehen – mit internationaler Sichtbarkeit und Strahlkraft. Kärnten und die Steiermark wachsen zusammen. Daraus ergeben sich enorme Chancen, die es aktiv zu nutzen gilt.

Darüber hinaus ist die Koralmbahn auch Teil der neuen Südstrecke und verbindet Österreichs Norden und Süden auf moderne und nachhaltige Weise. Die Südstrecke wiederum gehört als Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors zu den bedeutendsten Infrastrukturprojekten Europas. Er verbindet die wichtigsten Seehäfen mit den aufstrebenden Industrieräumen in Mitteleuropa und gilt als eine der Hauptschlagadern unserer Wirtschaft.

Eine neue urbane Agglomeration Graz-Klagenfurt entsteht

Durch die Koralmbahn entsteht eine Agglomeration. Das „Kerngebiet” – die (künftige) urbane Agglomeration Graz-Klagenfurt – umfasst jene Gemeinden, die im Schnitt in 40 Minuten einen der Bahnhöfe entlang der Strecke erreichen können. Das (erweiterte) Einzugsgebiet zieht sich von der südlichen Obersteiermark bis hin nach Villach. Die erweiterte urbane Agglomeration Graz-Klagenfurt wird insgesamt rund 1,1 Millionen Einwohner und eine halbe Million unselbstständig Beschäftigte zählen, wobei über 130.000 im produzierenden Bereich tätig sind.

Die Peripherie rückt ins Zentrum mit zwei industriell-gewerbliche Bezirken im Kern

Die Bezirke Wolfsberg und Deutschlandsberg werden ab 2026 im Zentrum dieser neuen urbanen Agglomeration und im Tagespendlerbereich von Klagenfurt und Graz liegen. Sowohl der Bezirk Deutschlandsberg als auch der Bezirk Wolfsberg haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine enorm positive Entwicklung genommen. Beide Bezirke sind industriell-gewerblich geprägt und konnten den in weiten Teilen Europas zu beobachtenden De-Industrialisierungstendenzen nicht nur trotzen, sondern entgegenwirken.

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