Jetzt mit Erstklässlern den Schulweg üben

In rund drei Wochen beginnt in der Steiermark ein neues Schuljahr. Mit 61 gab es im Vorjahr in der Steiermark um einen Schulwegunfall weniger als im Jahr 2022, die Zahl der verletzten Kinder ist aber von 66 auf 72 gestiegen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Die Zahl der Schulwegunfälle war aber deutlich niedriger als im Vor-Pandemiejahr 2019, als bei 80 Schulwegunfällen 106 Kinder verletzt wurden.
Österreichweit ist die Zahl der Schulwegunfälle von 418 auf 450 gestiegen. Im Bundesländer-Vergleich war die Zahl der Schulwegunfälle in Wien (86) vor Oberösterreich (74), Niederösterreich (65) und er Steiermark (61) am höchsten, informiert der VCÖ.

Dank zahlreicher Maßnahmen, wie beispielsweise auch Schülerlotsen und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Schulumfeld, sind Schulwege sicherer als Freizeitwege. Vor allem Volksschulkinder haben meist einen kurzen Schulweg, der gut zu Fuß gegangen werden kann. „Damit kommen die Kinder auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung und sie erlangen vor allem Kompetenz für das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Das hilft ihnen auch bei all ihren Wegen, die sie in der Freizeit zurücklegen“, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Kindern, die von Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden, wird diese Chance genommen.
Der VCÖ rät Eltern von Kindern bis zum 12. Lebensjahr in den Ferien den Schulweg gemeinsam mit dem Kind zu üben. Besonders die Kinder, deren Schulkarriere heuer beginnt, und für Kinder, die von der Volksschule in eine andere Schule wechseln. Wobei es wichtig ist, den für das Kind besten und nicht unbedingt den kürzesten Weg zu wählen, betont der VCÖ. Konkret heißt das, jene Route zu wählen, auf der weniger Autos fahren und weniger Straßen zu überqueren sind.

Der Schulweg ist zudem aus der Perspektive des Kindes zu betrachten. Hindernisse oder parkende Autos, über die Erwachsene leicht hinwegblicken, können Kindern die Sicht verstellen. „Deshalb ist es auch so wichtig, endlich das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen von fünf auf zehn Meter auszuweiten“, sieht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky den Gesetzgeber gefordert.
Der VCÖ möchte nun gemeinsam mit den Eltern die Verkehrssicherheit auf den Schulwegen weiter erhöhen. Eltern können Gefahrenstellen, wie etwa unsichere Straßenübergänge, fehlende oder zu schmale Gehsteige, zu hohes Tempo des Verkehrs, Sichtbehinderungen vor Schutzwegen oder Mängel bei Schulbus-Haltestellen in eine Online-Karte auf www.vcoe.at eintragen. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese dann an die jeweils zuständige Gemeinde oder Stadt weiter.
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