Radikalisiert und rückfällig?

Ein junger Obersteirer wurde am vergangenen Sonntag bei seiner Rückkehr nach Österreich festgenommen – der Verdacht: Der 18-jährige mit nordmazedonischen Wurzeln soll erneut Anschläge auf Einrichtungen der westlichen Gesellschaft geplant haben. Die Festnahme erfolgte auf Grundlage eines Hinweises einer ausländischen Sicherheitsbehörde. Laut Ermittlern recherchierte der junge Mann im Internet intensiv nach Bombenbauanleitungen und früheren Anschlägen. Bei einer Hausdurchsuchung wurden mehrere elektronische Datenträger sichergestellt, darunter sein Handy und Laptop.
Brisant: Der Verdächtige ist kein Unbekannter
Bereits 2023 wurde er wegen terroristischer Vereinigung, krimineller Organisation und verbrecherischem Komplott vom Landesgericht Leoben verurteilt. Damals plante er mit einem weiteren Jugendlichen einen Anschlag auf eine Schule in Bruck an der Mur. Der junge Mann war Anhänger des sogenannten "Islamischen Staats", postete Enthauptungsvideos und rief in sozialen Netzwerken zu Gewalt auf. Die verhängte teilbedingte Haftstrafe musste er aufgrund eines Haftaufschubs für seine Lehrausbildung bislang nicht antreten.
Trotz Deradikalisierungsprogramm und Antigewalttraining blieb er offenbar gefährdet. Nach aktuellen Informationen hatte er zwar keinen konkreten Ort oder Zeitpunkt für einen Anschlag festgelegt, doch seine Online-Aktivitäten deuten laut Staatsanwaltschaft Leoben auf Vorbereitungshandlungen hin.
Die Polizei spricht von einem typischen Fall jugendlicher Radikalisierung über soziale Netzwerke wie TikTok. Der Fall zeigt erneut, wie schnell junge Menschen in extremistische Ideologien abrutschen können – und wie schwer es ist, sie dauerhaft davon zu lösen.
Die Ermittlungen laufen, über den Verdächtigen wurde mittlerweile Untersuchungshaft verhängt. Gleichzeitig laufen die Ermittlungen im Umfeld des 18-Jährigen weiter, konkrete Hinweise auf mögliche Mittäter gebe es laut Staatsanwaltschaft derzeit nicht.
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