Speichersee als „volle Batterie“ für stabiles Stromnetz

Verbund: erstes Pumpspeicherkraftwerk der Steiermark bei Salza-Stausee

Der Salza-Stausee im steirischen Ennstal soll künftig eine zentrale Rolle bei der Speicherung erneuerbarer Energie spielen. Der Verbund plant in der Region ein neues unterirdisches Pumpspeicherkraftwerk mit einer Leistung von bis zu 480 Megawatt. Damit könnte ein Großteil der steirischen Haushalte (ca. 500.000) versorgt werden. Kolportiertes Bauvolumen: 650 Millionen Euro.

Und so funktioniert’s

Wenn viel Wind weht oder die Sonne stark scheint, erzeugen Windräder und Photovoltaikanlagen oft mehr Strom, als gerade gebraucht wird. Dieser überschüssige Strom wird dazu genutzt, um Wasser bergauf zu pumpen – in dem Fall vom bestehenden Salza-Stausee in den neuen, höher gelegenen Speichersee.

Dort „lagert“ die Energie in Form von potenzieller (Höhen-)Energie. Der Speichersee ist sozusagen die „volle Batterie“. Wenn im Netz Strom fehlt – z.B. bei Windflaute oder Dunkelheit – wird das Wasser abgelassen, nach unten geleitet, strömt durch die Turbinen ins unterirdische Kraftwerk und der dabei erzeugte Strom wird ins Netz eingespeist.

Diese Form der Energiespeicherung gilt als besonders effizient und umweltfreundlich und könnte dem Standort des neuen Wasserkraftwerks eine Schlüsselrolle bei der Stromnetzstabilisierung verschaffen.

Die Überlegungen für ein Pumpspeicherkraftwerk Salza befinden sich in einer sehr frühen Projektphase, so Verbund-Sprecher Robert Zechner. „Mit der Errichtung eines neuen, unterirdischen Pumpspeicherkraftwerks am Standort Salza – das erste in der Steiermark – soll die Speicherung von Wind- und Sonnenstrom ermöglicht und damit ein bedeutender Baustein für die Energiezukunft der Obersteiermark gesetzt werden.“

Insgesamt betreibt der Verbund derzeit in der Steiermark 43 Wasserkraftwerke, davon 36 Laufkraftwerke an den Flüssen und sieben Speicherkraftwerke, die auf Knopfdruck Strom ins Netz einspeisen können. Salza ist ein solches Speicherkraftwerk. In der Steiermark gibt es derzeit aber kein einziges Pumpspeicherkraftwerk, das überschüssigen Strom aus dem Netz nehmen und speichern kann. Robert Zechner: „Im Stromnetz müssen Erzeugung und Verbrauch in jeder Sekunde exakt übereinstimmen, wenn zu wenig Strom erzeugt wird, können wir die Speicherkraftwerke dazuschalten. Wird jedoch mehr Strom erzeugt als gerade benötigt, kann dieser effizient mit Pumpspeichern gespeichert werden.“

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