Unsicherheit bei Pellets-Förderung hat zu Investitionsstopp geführt

Ob Hobelscharten oder Sägestaub – verpresst zu 25 Millimeter kleinen Stäbchen sind Pellets ein echtes Energiebündel. 2024 haben über 20.000 Haushalte in Österreich auf Pelletheizungen umgestellt. Damit sparen alle neuen Pellets-Heizer nicht nur enorm an Heizkosten, sondern schützen auch das Klima. Doris Stiksl, Geschäftsführerin von proPellets Austria, erklärt: „Ein Umstieg wirkt sich finanziell und klimaschonend positiv aus – für ein warmes Zuhause im Winter.“ Dank Produktion in 54 österreichischen Werken ist die Versorgung langfristig gesichert.

Pellets sind bereits seit zwei Jahrzehnten durchgehend günstiger als fossile Brennstoffe, wie eine aktuelle Erhebung von proPellets Austria zeigt: So kostete eine Tonne lose Pellets im Jänner 2025 nur 298 Euro. Für eine Ölheizung hingegen zahlten Haushalte im Jänner gut 82 Prozent mehr als Pellets-Heizer, bei Erdgas waren es um 133 Prozent mehr.

Ein Beispiel: Ein Haushalt, der bisher 3.000 Liter Heizöl pro Jahr verbraucht, spart durch den Wechsel zu Pellets rund 1.430 Euro pro Heizsaison. Noch größer ist die Entlastung bei Erdgas mit bis zu 2.065 Euro pro Jahr. Heizöl ist etwa 80 % teurer, Erdgas 116 %, und Stromkosten liegen sogar 394 % über den Kosten von Pellets. „Pellets sind und bleiben der günstigste Komfortbrennstoff“, so Doris Stiksl.
2024 lag die produzierte Pellets-Menge an den 54 Standorten in Österreich (davon 7 in der Steiermark) bei rund 1,8 Millionen Tonnen, der Verbrauch bei knapp 1,5 Millionen – Tendenz steigend. Auch die Anzahl der Pelletskessel nahm stark zu. Ende 2023 gab es 192.000 Pelletsheizungen, weitere 22.000 kamen im Vorjahr dazu.

Über 22.000 neue Pellet-Kessel wurden in Österreich im Vorjahr installiert. Österreich gilt als DER Pellet-Kesselproduzent schlechthin. Bereits jeder zweite Kessel in Europa wird in Österreich produziert. Ein Pionier in Sachen moderner Holzheizungen ist das steirische Unternehmen KWB Energiesysteme mit Sitz in St. Margarethen an der Raab. „Biomasseheizungen waren 1994 das Fundament unseres Erfolgs – und bleiben zentraler Bestandteil unserer Strategie“, so KWB-Geschäftsführer Helmut Matschnig im „Spirit“-Magazin.
„Mit Solar- und Photovoltaikanlagen, Speichersystemen, unserem Energiemanagementsystem Clee und der eigenen Wärmepumpe bieten wir heute maßgeschneiderte Gesamtlösungen für eine autarke Energieversorgung im Eigenheim an.“ Denn die Nachfrage nach ganzheitlichen, hybriden Energiesystemen steige deutlich.

Der Pellets-Boom wurde auch durch großzügige Bundesförderungen („Raus aus Öl“) buchstäblich befeuert. „Weitere rund 25.000 Förderanträge sind derzeit noch offen und sichern auch in diesem Jahr einen weiteren Zuwachs“, erklärt Doris Stiksl, Geschäftsführerin des Branchenverbands proPellets Austria.
Schon jetzt hätten aber Unsicherheiten zu einem kompletten Investitionsstopp geführt – sowohl bei Konsument:innen, als auch bei Industrie und Gewerbe. Die Pellets-Wirtschaft fordert daher von der Bundesregierung klare und stabile Rahmenbedingungen für den Heizungstausch „noch deutlich vor dem Sommer“. Denn, so Doris Stiksl: „Ein totaler Wegfall von Förderungen hätte dramatische Auswirkungen – sowohl ökonomisch als auch, was Österreichs Klimaziele betrifft.“
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