Er wäre auch für die steirische ÖVP ein Gewinn gewesen

Siegfried Nagl legt in Wiener WKO Energiemasterplan für Österreich vor

Wo er sich beruflich engagiert, setzt er sich voll ein, macht er einen guten Job. Kein Blabla, wie das sonst Ex-Politiker da und dort tun. Ob in seiner Zeit als Kaufmann im familieneigenen Unternehmen in der Grazer Innenstadt, als Langzeit-Bürgermeister der Stadt Graz oder jetzt in Wien als Teamleiter für den Energiemasterplan.

Gezwungenermaßen als „Wochenpendler“, weil es Schützenhöfer und Co. versäumten (sich nicht genügend anstrengten), nach dem Wahlsieg von Elke Kahr im September 2021 über eine vernünftige Tätigkeit für den über 20 Jahre lang Erfolgreichen, aber unerwarteten 59-jährigen Wahlverlierer gründlich nachzudenken.

Traurig deshalb (Klipp berichtete bereits darüber), weil Nagl 20 Jahre das Gesicht der Stadt Graz und damit auch ein österreichweites Aushängeschild für die steirische ÖVP war. Mit allerhöchsten Sympathiewerten. Die entsprechende Tätigkeit hätte es nach dem Abschied von Hermann Schützenhöfer im Sommer 2022 gegeben. Nämlich eine Funktion als Landesrat in der Regierung Drexler.

Nagl wäre für den neuen Landeshauptmann eine Stütze, für die Wähler ein Signal nach außen gewesen. Mit seiner Bekanntheit, Kompetenz und Popularität hätte er in Graz und auch darüber hinaus viele Pluspunkte für die ÖVP sammeln und so einen wichtigen Beitrag zu ihrem Wahlerfolg leisten können. Denn gerade, was die Sympathiewerte und Akzeptanz bei den steirischen Wählern anbelangt, hätte Nagl auch heute noch gegen die Kickl-FPÖ gepunktet und damit die nicht gerade berauschende Akzeptanz und die Sympathiewerte für Drexler gehoben.

Dieser strategisch schwere politische Fehler wird bei der Nationalratswahl am 29. September, aber noch stärker bei der Landtagswahl am 24. November sichtbar werden. Aufgrund seines Alters hätte sich Nagl nie und nimmer als Konkurrent für Drexler gesehen. Christopher Drexlers leider zu früh verstorbener Vater Ernst – ein Bankfachmann und ein begnadeter Menschenkenner, auch und gerade in Sachen „emotionaler Intelligenz“ – hätte seinem als intellektuell geltenden und auftretenden, aber nicht gerade leutselig und damit volksnah wirkenden Sohn bei der wichtigsten Entscheidung seines Berufslebens sicher helfen können.

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